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Informationen für Klienten mit einem Beinlymphödem

Bei einer angeborenen Fehlentwicklung der Lymphgefässe, als Folge von Verletzungen, bei Erkrankungen der Lymphgefässe, nach chirurgischen Eingriffen oder strahlentherapeutischen Massnahmen können Lymphödeme an Armen oder Beinen entstehen. 

Ein Lymphödem ist ein fortschreitendes Leiden und muss behandelt werden.

Bei leichteren Fällen ist eine fachmännische und regelmässige ambulante Therapie ausreichend.

Bei schweren Erscheinungsformen ist jedoch eine stationäre Behandlung erforderlich.

Indem Sie folgende Punkte beachten, können Sie sehr viel zur Verhütung und Besserung ihres Lymphödems beitragen.


Die vorhandenen restlichen Lymphwege dürfen keinesfalls eingeengt oder durch Druck von aussen beeinträchtigt werden.


Es sollte darauf geachtet werden, dass sich in den betroffenen Gliedmassen durch Überanstrengung oder durch längeres Herunterhängen der befallenen Gliedmassen nicht übermässig viel Flüssigkeit ansammelt.


In der Bandage oder im elastischen Strumpf sollten Sie regelmässig die Muskeln bewegen, ohne das eine Übermüdung eintritt.


Die nachfolgende Aufzählung der im Alltag besonders häufigen Gefahrensituationen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie dient lediglich als Hinweis.

Deswegen oberster Grundsatz: Vermeiden Sie unbedingt jede Verletzungsmöglichkeit.


Empfehlungen für Patientinnen mit einem Beinlymphödem 


Bei der Kleidung:

Jupes, Hosen, Socken, Slips, Gürtel - kein Kleidungsstück darf Druck ausüben oder in die Haut einschneiden. Die freie Atmung ist wichtig. Achten Sie darauf, dass Ihre Bewegungsfreiheit erhalten bleibt und der Lymphabfluss nirgendwo behindert wird.

Tragen Sie keine engen Schuhe oder Schuhe mit hohen Absätzen. 

Kein luftundurchlässiges Schuhwerk tragen (z.b. Gummistiefel)


Bei der Körperpflege:

Gründliche Hautpflege

Wegen der grossen Verletzungsgefahr sollten Sie bei der Nagelpflege den Nagelfalz nicht schneiden. Vorsicht beim Feilen. Nagelhaut weder zurückschieben noch schneiden.

Im Fall einer Fusspilzinfektion (Einrisse zwischen den Zehen, gelbe brüchige Nägel) informieren Sie sofort Ihren Arzt.

Keine reizenden Kosmetika verwenden (nur pH neutrale).

Sonnenbäder, Sauna oder knetende Massagen der betroffenen Gliedmassen müssen unbedingt vermieden werden.


Im Garten

Bei arbeiten im Garten sollten Sie unbedingt Verletzungen an Stacheln, Dornen oder Geräten vermeiden. Auch schwere Arbeiten, z.B. Umgraben, sollten Sie vermeiden.


Für den Fall, dass sie ein Katzenfreund sind, sollten Sie im Umgang mit Ihrem Liebling zur Vermeidung von Verletzungen sehr vorsichtig sein. 


Sport

Jede Art der vernünftigen Bewegung ohne körperliche Überanstrengung, wie z.B. ruhiges Schwimmen, Spazierengehen, Radfahren sind empfehlenswert und können sich auf das Lymphödem günstig auswirken.

Vermeiden Sie Sportarten mit Anstrengungen und ruckartigen Bewegungen wie z.B. Fussball.

Angelsport ist wegen des langen Stehens bzw. Sitzens ungünstig.

Bevorzugen Sie das Treppensteigen, es muss nicht immer der Aufzug sein.


Wintersportarten sollten wegen der Gefahr von Frostschäden vorsichtig und gut überlegt werden.


Gefährdete Kinder sollten beim Sport und beim Spielen entsprechend angeleitet und geführt werden.

Im Sportunterricht sind Ballspiele, Leichtathletik, Sprossenwand etc. nicht zu empfehlen, da sich Zerrungen und Blutergüsse nachteilig auf das Lymphödem auswirken können. 


Ernährung

Zwar ist die Entstehung eines Lymphödems von den Ernährungsgewohnheiten weitgehend unabhängig, jedoch sollten Sie auf eine ausgewogene Kost achten.

Fettarmes Fleisch, viel frisches Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, wenig Zucker, Kuchen, Kekse. 

Ihr täglicher Kochsalzbedarf sollte 10 Gramm/pro Tag nicht übersteigen.


Allgemein

Um den Lymphabfluss zu verbessern, sollten Sie das betroffenen Bein während der Nachtruhe hochlagern.


Während des Tages sollten Sie die im Spital erlernten isometrischen Übungen mit dem angelegten Strumpf oder der Bandage regelmässig ausführen.


Bei der Urlaubsplanung sollten Sie Orte mit einem ausgeglichenem Klima wählen. Reisen Sie nicht 

in Länder, in denen mit starker Hitze- oder Kälteschwankungen oder Insektenbefall zu rechnen ist. 


Injektionen, Akupunkturbehandlungen, das Ansetzen von Blutegeln, sowie knetende Massagen des ödematösen Beines und des entsprechenden Rumpfquadranten sind nicht gestattet. 


Haben Sie Fragen oder kann ich Sie unterstützen?

Sie erreichen mich unter der Nummer 078 731 67 39


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